Er ist so überhaupt nicht mein Monat, der November. Dieses Graue, Nebelverhangene, Trübe drückt mir aufs Gemüt; und ich werde still, nachdenklich, in mich gekehrt.
Mit den Nebelschleiern kommen auch Erinnerungen, und die kleinen Seelen, die ich gehen lassen mußte, huschen um mich und flüstern von meinem Versagen, ihre kleinen Leben zu erhalten. Und ich höre sie und frage mich, ob ich wirklich alles mir Mögliche getan habe, was ich hätte anders, besser machen können. Nicht einmal das kleine Gräberfeld draußen im Garten ist rechtzeitig zum Winter aufgeräumt.
Wie schön es wäre, in den Armen eines der geliebten Männer zu verschwinden, bis der Frühling kommt …
Ceara - 16. Nov, 12:38
Aus:
Just me
„Du wärest uns echt gern los, hm?“
Nein, Schatz.
Ihr seid meine Familie – meine wirkliche, richtige, eigene Familie. Du bist der Mittelpunkt, das Herzstück meines Lebens, mein Universum, mein Zuhause. Wie könnte ich nicht mehr bei Euch, bei Dir sein wollen?
Was ich nur gern hätte, sind zwei, drei Tage Pause. Mal weg sein, mal ganz für mich sein, ohne mir Gedanken darum machen zu müssen, was ich einkaufen muß, was es zu essen gibt, was noch alles zu erledigen ist, daß ich rechtzeitig fertig sein muß, um dann noch dieses oder jenes zu machen. Keine Rücksicht auf irgendjemanden nehmen zu brauchen. Einfach nur ich sein.
Damals, als die Kinder klein waren und das Leben echt anstrengend, da bist Du des Öfteren mal abgeschwirrrt. Mal mit Deinem besten Freund zum Barbesuch, mal zum besten Freund zum Billardspielen mit dortiger Übernachtung, mal zum Wettkampf, mal zu den Großeltern. Du warst weg, und ich saß mit den Zwergen und dem Streß allein da. Und jedes Mal habe ich gedacht, wenn die mal so weit sind, daß sie sich selbst um ihr Essen kümmern können, dann nimmst du auch mal zwei Tage frei. Als ich schließlich tatsächlich eine alte Freundin besucht habe, durfte ich die Kinder und die Hunde mitnehmen. Toll.
Es gäbe keine Pause, sagtest Du, das sei nicht drin. Und ich frage mich, warum Du noch immer für Dich in Anspruch nehmen darfst, Deine Freiräume und auch Zeit zu Deiner Verfügung zu haben, ich hingegen nicht.
Ceara - 30. Sep, 13:44
Aus:
A leannan - der Liebste
"Ich mach es wieder gut, Schatz. Ehrlich."
Ceara - 28. Sep, 13:29
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Words spoken
Irgendwie vermisse ich Dich.
Warum eigentlich?
Du warst nur kurz Bestandteil meines Lebens. Was ist passiert in dieser Zeit, daß Du mir so wichtig wurdest? Du bist fortgegangen, hast Dich entfernt von mir, und als Du versuchtest, Dich mir wieder zu nähern, habe ich Dich zurückgewiesen, verletzt, wie ich war. Und habe die Erinnerungen an Dich vergraben, tief in mir verschlossen, mir jeden Gedanken an Dich verboten, bis sie auch von allein nicht mehr kamen. Verschlossen heißt nun aber nicht automatisch auch verschwunden; ein Gedanke an Dich war da, und ich fragte mich, was wohl aus Dir geworden sei?
Die Frage war stark genug, daß ich mich aufmachte, es herauszufinden. Ich fand – Dich. Derselbe und doch anders. Und ich fand in mir, daß Du mir wichtig warst und bist. Aber warum, warum, WARUM? Was bindet mich an Dich über die Zeit hinaus?
Ceara - 7. Sep, 13:51
Aus:
An faol gradhach
"Ich fand Antworten auf Fragen, die zu stellen ich nie gewagt hätte ..."
Ceara - 5. Sep, 12:45
Aus:
Words spoken
“Als wir einander wiedergesehen haben damals, oder wenn wir jetzt miteinander schwätzen – bin ich dann noch die, die Du einst kanntest?“
Du weißt, manchmal frage ich Dich Dinge. Und manchmal sind sie von einer Art, die Du einmal „leicht zu fragen, aber schwer zu beantworten“ nanntest. Und wahrscheinlich war die letzte eine solche.
Was meinst Du wohl, warum ich so etwas frage? Warum ich Dich so etwas frage? Vielleicht, weil ich mit meiner Zeit nichts Besseres anzufangen weiß. Oder weil ich noch nicht genug SMS verschickt habe für diesen Monat. Oder weil ich mir den ganzen Tag den Kopf darüber zerbreche, mit welchem Blödsinn ich Dich jetzt noch heimsuchen kann. Oder …
Weil von der Beantwortung einer solchen Frage manchmal mein Leben abhängt. Meine seelische Unversehrtheit. Das Vermögen, weitermachen zu können.
P.S. Ganz im Gegensatz zu Deinen sonstigen Gewohnheiten habe ich inzwischen eine Antwort. Und eine elegante noch dazu. Dank Dir dafür.
Ceara - 5. Sep, 12:16
Aus:
An faol gradhach
Hier bin ich also nun. Angespült. Gestrandet. Allein mit Gedanken und Gefühlen, mit Erinnerungen, Träumen, Wünschen und Sehnsüchten. Nur meine eigene Dunkelheit begleitet mich wie stets und umhüllt meine Seele einem Mantel gleich. Ich zeige sie ungern, die Dunkelheit, sie macht mich verletzbar und klein. Allerdings raubt sie mir auch Kraft und manchmal die Luft zum Atmen. Darum bin ich hier: um sie ein wenig herauszulassen.
Mit einem sehr alten Namen bin ich jetzt versehen. Wieder versehen. Was ursprünglich nur gut klang, hat unversehens eine Bedeutung gefunden. Ob sich – außer mir – noch jemand dieses Namens entsinnt? Irgendwie glaube ich es nicht. So lange ist es her, und zu gründlich war der Schnitt zwischen dem alten Leben und dem neuen.
Aber wer weiß. Der Teufel ist ein Eichhörnchen.
Ceara - 30. Aug, 13:06
Aus:
Just me